Bedeutung von Bergfreiheit

Die Bergfreiheit ist ein Begriff aus der Bergmannssprache und bezeichnet ein historisches Rechtskonzept im Bergbau. Wenn ein Landesherr in früheren Zeiten ein bestimmtes wirtschaftsrelevantes Mineral für „bergfrei“ erklärte, bedeutete das, dass die Gewinnung dieses Minerals erlaubt und sogar gewünscht war. Dabei spielten Grundbesitzverhältnisse keine Rolle – wer ein bergfreies Mineral fand, durfte es schürfen und sich aneignen. So konnte der Bergbau zu Zeiten der Herrscher gezielt gefördert und auf wichtige Rohstoffe ausgerichtet werden, ohne Rücksicht auf bestehendes Privatbesitztum zu nehmen. Allerdings war diesem Recht eine Bedingung geknüpft: Nur mit der offiziellen Verleihung von Bergwerkseigentum, meist durch den Landesherrn oder die Bergbau-Behörde, konnte das Recht auf Bergfreiheit in Anspruch genommen werden. Die Bergfreiheit spielte daher eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Bergbaus und der Rohstoffwirtschaft.