Bedeutung von Gegenschreiber

Der Begriff "Gegenschreiber" stammt aus der Bergmannssprache und steht im Zusammenhang mit dem historischen Bergbau. Im Mittelalter war der Gegenschreiber ein Bergbeamter, dessen Hauptaufgabe darin bestand, das sogenannte Gegenbuch zu betreuen. In diesem Buch wurden alle Kuxe und Gewerken, also alle Eigentumsanteile an einer Bergbaugesellschaft und deren Besitzer, übersichtlich aufgeführt und festgehalten. Dies diente einer Übersicht der Grubenanteile und den dazugehörigen Rechten und Pflichten. Es war für die gerechte Aufteilung der Gewinne und Verluste im Bergbau unerlässlich. Gewerken waren dabei die Besitzer der Kuxe, und der Gegenschreiber hatte die Aufgabe, alle Transaktionen und Änderungen in den Eigentumsverhältnissen zu dokumentieren und zu prüfen. So gewährleistete er Transparenz und sorgte für den laufenden Nachweis der Eigentumsrechte an den Gruben und Bergbaubetrieben.