Bedeutung von Kind-Chaudron-Verfahren

Das Kind-Chaudron-Verfahren ist ein in der Bergmannssprache bekanntes Schachtbohrverfahren für festes Gestein. Es wurde im 19. Jahrhundert von den Franzosen Ferdinand Kind und Joseph Chaudron entwickelt und dahingehend angepasst. Der Hauptunterschied zu anderen Verfahren liegt darin, dass bei Kind-Chaudron kein Graben oder Sprengen notwendig ist. Hier wird Wasser genutzt, um das Gestein aufzuweichen und anschließend herauszuholen. Zunächst wird ein kleiner, annähernd kreisförmiger Schacht gebohrt, von dem aus man nach und nach das umgebende Gestein bearbeitet und entfernt. Die Arbeit verläuft also schrittweise. Ein weiterer charakteristischer Aspekt ist die Verwendung eines sogenannten Kübels, eines Behälters, der zur Entfernung von herausgebrochenem Gestein dient. Ein Kübel wird an einem Seil herabgelassen, mit Gestein gefüllt und anschließend wieder hinaufgezogen. Das Kind-Chaudron-Verfahren ist trotz seiner Effektivität und seiner Einfachheit nicht ohne Risiken, insbesondere wegen der Gefahr von Wassereinbrüchen. Deshalb wird es heutzutage nicht mehr regelmäßig verwendet. Es bleibt jedoch ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Bergbau-Techniken.