Bedeutung von Luttenfurz

Der Begriff "Luttenfurz" stammt aus der traditionellen Bergmannssprache des Erzgebirges und bezeichnet einen kleinen, oft jugendlichen Bergmann. In der spezifischen Aufgabe dieses "Luttenfurzes" spiegelt sich ein wichtiges Stück Bergwerksgeschichte wider: Er war dafür verantwortlich, die sogenannten Lutten, das sind hölzerne Wasserleitungsrohre in den Bergwerken, von innen zu reinigen. In der Frühphase des Bergbaus wurden diese Leitungen aus Holz gefertigt, da Metallrohre noch nicht zur Verfügung standen. Aufgrund des ständigen Wasserkontakts bestand allerdings die Gefahr der Verrottung. Um das zu vermeiden, musste das Innere der Lutten regelmäßig gesäubert werden. Für diese Tätigkeit waren häufig kleinere, schmalbauende Personen, oft Jugendliche, geeignet, da sie sich in den engen Rohren bewegen konnten. Obwohl die Bezeichnung "Luttenfurz" heute nicht mehr gebräuchlich ist, steht sie exemplarisch für die harten und oft gefährlichen Bedingungen, unter denen die Bergleute in vergangenen Zeiten arbeiten mussten.