Muthzettel

"Muthzettel" ist ein spezifischer Begriff aus der Bergmannssprache und diente als Beleg für Mineraleigentumsrechte. Im historischen Kontext des Bergbaus erhielt ein sogenannter Muter diesen Muthzettel, nachdem er erfolgreich eine Mutung durchgeführt hatte, also einen Antrag auf Ausbeutung eines bestimmten Mineralvorkommens gestellt hatte. Der Muthzettel wurde ihm vom Bergmeister oder Bergvogt ausgestellt und sicherte ihm das Recht zur Ausbeutung der Lagerstätte zu. Dies war ein wichtiger und formaler Teil des Bergrechts, dem Rechtssystem, das den Abbau von Bodenschätzen regelte. Somit hatte der Muthzettel sowohl rechtliche als auch wirtschaftliche Bedeutung, da er die Grundlage für jegliche Bergbauaktivitäten bildete. Der Muthzettel bestätigte also quasi den Besitzanspruch auf eine bestimmte Lagerstätte, um das darin befindliche Erz oder Kohle abbauen und verarbeiten zu dürfen.