Bedeutung von Polenflinte

In der Bergmannssprache bezeichnet der Begriff "Polenflinte" den sogenannten Abbauhammer. Dieser Name ist eng mit der historischen Migration von Arbeitskräften verbunden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen viele Bergleute aus Schlesien, einer Region, die heutzutage größtenteils in Polen liegt, ins Ruhrgebiet, um in den wachsenden Kohlebergwerken zu arbeiten. Diese schlesischen Bergleute brachten ihre eigenen Werkzeuge und Arbeitsweisen mit, einschließlich des Abbauhammers. Die "Polenflinte" war fundamental für die Arbeit im Bergbau. Mit diesem schweren Hammer wurde das Gestein im Bergwerk zerkleinert und Kohle abgebaut. Der flapsige Name "Polenflinte" spiegelt nicht nur den Migrationshintergrund der damaligen Bergleute wider, sondern bringt auch den raubeinigen und humorvollen Charakter der Bergmannskultur zum Ausdruck. Es handelt sich hierbei also um einen kleinteiligen, aber signifikanten Aspekt in der Geschichte und Kultur des Bergbaus im Ruhrgebiet.