Bedeutung von Scheidejunge

Der Begriff "Scheidejunge" stammt aus der Bergmannssprache und bezeichnet einen Lehrling, der seine ersten Erfahrungen in der Aufbereitung des Bergwerks sammelte. Die Aufbereitung ist ein wichtiger Schritt in der Bergbauindustrie, da hier das Erz von unerwünschten mineralischen Begleitstoffen getrennt und auf die weitere Verarbeitung vorbereitet wird. Der Scheidejunge spielte eine wichtige Rolle bei diesem Prozess und erlernte dabei die grundlegenden Fertigkeiten für den Beruf des Bergmanns. Der Tätigkeitsbereich des Scheidejungen konnte je nach Region und Bergwerk variieren, beinhaltete aber häufig Arbeiten wie das Sortieren des Erzes, das Befüllen der Scheidegeräte oder die Entnahme von Proben. In einigen Regionen, wie beispielsweise im Oberharz, wurde der Scheidejunge auch als "Pochjunge" bezeichnet. Interessant ist dabei, dass der Begriff "pochen" auf die Zerkleinerung des Erzes mittels Pochwerken zurückzuführen ist. Ein Scheidejunge war somit ein "Schüler" im Bergbau, der sich auf dem Weg zum ausgebildeten Bergmann befand.