Gasse (Typografie)

Der Begriff "Gasse" stammt aus dem Bereich der Typografie, einer Disziplin, die das Gestalten von gedrucktem Text umfasst. In der Druckersprache, insbesondere beim Satz von mehrspaltigen Texten, bezeichnet die Gasse den senkrecht untereinander stehenden Leerraum zwischen den Wortzwischenräumen. Dieser Abstand tritt typischerweise in Zeitungen, Magazinen oder Büchern mit mehreren Spalten auf und dient dazu, den Textfluss übersichtlicher und lesbarer zu gestalten, indem er die einzelnen Textspalten voneinander abgrenzt. Wenn die Wortzwischenräume in zwei aufeinanderfolgenden Zeilen genau übereinstimmen, entsteht eine sogenannte "schlechte Gasse". Diese kann die Lesbarkeit stören, da sie den Blick des Lesers unbewusst nach unten zieht und dadurch den Horizontalfluss stört. Schlechte Gassen gelten deshalb als Druckfehler und werden in der professionellen Typografie vermieden. Es ist wichtig, dass die Gassen gleichmäßig verteilt und konsequent eingehalten werden, um eine harmonische Textgestaltung zu gewährleisten. Ihre Breite sollte sich ästhetisch in das gesamte Layout einfügen und weder zu eng noch zu weit sein.