Bedeutung von Inbesitznahmebruch

In der Jägersprache bezeichnet der Begriff "Inbesitznahmebruch" eine bestimmte Art des symbolischen Umgangs mit erlegtem Wild. Traditionsreiche Riten gehören fest zur Jagd und bringen Respekt und Würdigung für das geschaffene Leben zum Ausdruck. Beim "Bruch" handelt es sich um einen abgebrochenen Zweig oder Ast, der in einer speziellen Art zurechtgeschnitten oder gebrochen ist. Dieser Bruch dient zur Markierung des Ortes, an dem das Wild erlegt wurde. Der "Inbesitznahmebruch" spielt eine besonders wichtige Rolle, denn seine Anbringung symbolisiert den rechtlichen Besitz des erlegten Tieres durch den Jäger. Sobald das Wild erlegt wurde, fertigt der Jäger den Bruch an und platziert ihn am Ort des Geschehens. Hierdurch wird nicht nur der Jagderfolg dokumentiert, sondern auch der rechtmäßige Besitz des Wildbrets angezeigt. Um den Respekt gegenüber dem Wild zu wahren, wird der "Inbesitznahmebruch" stets mit einer gewissen Zeremonie angebracht. Dies beinhaltet in der Regel auch das sogenannte "Letzte Bissen", bei dem dem erlegten Tier ein Stück des Bruchs ins Maul gelegt wird, als symbolische Gabe für seine Reise in die jenseitige Welt.