Bedeutung von Chassepotgewehr

Das Chassepotgewehr, auch oft als Zündnadelgewehr bezeichnet, war eine bedeutende französische Feuerwaffe aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es war ein Hinterladergewehr, das gegen Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 auf Seiten von Frankreich eingesetzt wurde. Der Name stammt vom Designer Antoine Alphonse Chassepot, der es 1866 entwickelte. Das Besondere an diesem Waffentyp war sein spezieller Kammerverschluss. Dieser Verschluss hielt nicht nur die Patrone fest, sondern konnte auch zum Nachladen geöffnet werden, was den Waffengebrauch erheblich beschleunigte. Die Zündung der Patrone erfolgte durch einen dünnen, nadelartigen Zündstift. Diese Nadel stach bei Betätigung des Abzugs in das Zündhütchen und entzündete so den darin befindlichen Sprengstoff. Gegenüber den damals noch verbreiteten Vorderladern hatte das Chassepotgewehr entscheidende Vorteile, da es eine höhere Schussfolge ermöglichte und dabei präziser sowie zuverlässiger war. Allerdings war die Nadel des Gewehrs anfällig für Verschleiß und musste regelmäßig ersetzt werden. Trotz dieser Schwäche schaffte das Chassepotgewehr den Durchbruch für das Prinzip des Hinterladers im militärischen Bereich.