Bedeutung von Kohlengräberei

In der traditionellen Bergmannssprache bezeichnet die Kohlengräberei eine spezielle Methode zur Kohlengewinnung. Sie impliziert nicht die Nutzung komplexer Maschinen- und Tunneltechnologie, sondern die Anwendung einfacher handwerklicher Werkzeuge. Die häufig verwendeten Werkzeuge in dieser Art von Kohlengewinnung sind Pickel, Schaufeln und möglicherweise einfache Bohrgeräte. Die Kohlearbeiter, oft als "Kohlengräber" bezeichnet, brechen die Kohlestückchen mühsam aus der Erde und transportieren sie zur Oberfläche. Diese Methode unterscheidet sich von moderneren Abbaumethoden, welche den Gebrauch komplexer Maschinen und tiefer Schachtanlagen erfordern. Die Kohlengräberei war besonders im Mittelalter eine weit verbreitete Methode. Durch das Fehlen von moderner Technik und den hohen Arbeitsaufwand zog sich dieser Prozess oftmals über mehrere Jahrzehnte hinweg. Als Folge der Kohlengräberei entstehen Pingen. Das sind schüssel- oder trichterförmige Eintiefungen im Boden, die dort entstehen, wo Kohle oder Erz dicht unter der Oberfläche abgebaut wurde. Pingen sind oft das einzige sichtbare Zeichen vergangener Kohlengräberei und zeugen von der harten und aufwendigen Arbeit, die in der Kohlegewinnung steckt.