Fegen

"Fegen" ist ein Begriff aus der Jägersprache, der einen besonderen Prozess im Leben von Hirschen und Rehböcken beschreibt. Hirsche und Rehböcke haben Geweihe bzw. Gehörne, die sich jährlich neu bilden. Beim Wachstumsprozess sind die Geweihe mit einer hautähnlichen Substanz, dem sogenannten Bast, überzogen, die die Blutversorgung sicherstellt. Nach Abschluss des Wachstums stirbt der Bast ab. Hier kommt das "Fegen" ins Spiel: Die Tiere nutzen Bäume und Sträucher, um diesen abgestorbenen Bast von ihren Geweihen bzw. Gehörnen zu entfernen. Sie reiben und schaben die Geweihe an den Pflanzen, wodurch der Bast abgetragen wird. Der Begriff "Fegen" ist also eine bildhafte Bezeichnung für diesen Abreibprozess. Dieses Vorgehen ist für die Tiere sehr wichtig, denn erst wenn das Geweih oder Gehörn komplett vom Bast befreit ist, kann das Paarungsverhalten beginnen. Daher stellt das Fegen einen wesentlichen Bestandteil im Lebenszyklus von Hirschen und Rehböcken dar.