Aydt-Verschluss

Der Aydt-Verschluss ist ein spezieller Blockverschluss für Schusswaffen, der im späten 19. Jahrhundert von Wilhelm Aydt entwickelt wurde. Kern dieses Verschlussprinzips ist, dass der Drehpunkt des verriegelnden Blocks nicht wie üblich auf der gleichen Ebene wie der Lauf, sondern darunter angeordnet ist. Das bedeutet, dass der Verschluss nicht nur senkrecht, sondern auch leicht nach hinten abkippt, wenn er entriegelt wird. So wird gleichzeitig der Lauf freigegeben und das ausgeschossene Hülsenmaterial ausgeworfen. Dies ermöglicht eine sehr schnelle und einfache Handhabung, weshalb der Aydt-Verschluss vor allem bei den zur damaligen Zeit populären Scheiben- und Sportgewehren verwendet wurde. Trotz seiner technischen Raffinesse und Zuverlässigkeit wurde der Aydt-Verschluss durch das Aufkommen von Selbstlade- und Repetiergewehren jedoch zunehmend verdrängt. Dennoch gilt er als bemerkenswerter Beitrag zur Entwicklung von Schusswaffentechnik und hat damit seinen festen Platz in der Geschichte der Waffentechnik.