Bedeutung von Kniegelenkverschluss

Der Begriff Kniegelenkverschluss bezieht sich auf ein spezifisches Verschlusssystem bei Schusswaffen, bei dem ein Kniegelenk als zentrales Bauelement fungiert. Dieses System gehört zur Bauform des Geradezugverschlusses, bei dem die Bewegungsrichtung des Verschlusses hauptsächlich parallel zur Rohrachse verläuft. Beim Kniegelenkverschluss ist der Verschlusshebel mit dem Verschlussstück über ein Kniegelenk verbunden. Bei der Betätigung des Abzugs und dem daraus resultierenden Rückstoß, klappt dieses Kniegelenk ab und führt somit den Rücklauf des Verschlusses durch. Nach der Patronenausstoßung und dem Nachladen einer neuen Patrone, klappt das Kniegelenk zurück und schließt somit den Verschluss, wodurch das System bereit für den nächsten Schuss ist. Diese Mechanik bietet verschiedene Vorteile. Sie erlaubt es, das Gewicht des beweglichen Teils gering zu halten, sodass die Waffe trotz hoher Schussfrequenz stabil bleibt. Gleichzeitig ermöglicht sie auch eine relative hohe Feuergeschwindigkeit, da der Rücklauf und das Nachladen durch die klappbare Mechanik beschleunigt werden können. Die bekannteste Waffe, bei der dieses System zur Anwendung kommt, ist die Maschinenpistole MP18, die von Deutschland im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.