Bedeutung von Polygonlauf

Ein Polygonlauf bezeichnet eine spezielle Form von Schusswaffenlauf. Im Gegensatz zu herkömmlichen Läufen, die mit spiralförmig umlaufenden Rillen, den sogenannten Zügen versehen sind, um dem Projektil beim Durchlaufen eine Drallbewegung zu geben, sind bei einem Polygonlauf glatte Wände innerhalb des Rohres vorhanden. Diese weisen eine Mehrzahl von Ecken und Kanten auf und bilden somit eine geometrische Figur, oft ein Hexaeder (Sechskant) oder ein Oktaeder (Achteck), aber auch andere Formen können vorkommen. Das Profil des Polygonlaufs entsteht durch ein spezielles Fertigungsverfahren, meist durch Hämmern. Die glatten Führungsfelder im Inneren des Polygonlaufs helfen dabei, die Geschosse mit weniger Reibung und somit höherer Geschwindigkeit und Genauigkeit zu führen. Zudem erhöht das Fehlen von Zügen die Lebensdauer des Laufes, da keine erhöhte Abnutzung durch die Züge vorliegt. Außerdem ist das Reinigen einfacher und die Laufheizung wird verringert. Allerdings sind die Herstellungskosten deutlich höher als bei konventionellen Läufen mit Zügen und Feldern.