Bedeutung von Berechtsamsurkunde

Die Berechtsamsurkunde in der Bergmannssprache bezeichnet ein essenzielles Dokument, das von der Bergbaubehörde ausgehändigt wird. Es handelt sich hierbei um ein rechtlich bindendes Dokument, welches im Bergrecht Anwendung findet. Es besteht aus zwei Teilen: der Verleihungsurkunde und dem Lagerriss. Die Verleihungsurkunde ist eine offizielle Bestätigung, dass dem Bergbautreibenden das bergbauliche Recht zugesprochen wurde, bestimmte Mineralien, zumeist Kohle oder Erze, an einem festgelegten Ort abzubauen. Sie enthält u.a. Informationen über den Umfang des zu bewirtschaftenden Bodenschatzvorkommens. Der Lagerriss ist eine geologische Karte oder Zeichnung, die die Verteilung und die Beschaffenheit des zu gewinnenden Bodenschatzes in der Tiefe zeigt. Es ist ein wertvolles Dokument für einen Bergbautreibenden, da es die Ober- und Untergrenzen des abbaubaren Gebietes klar definiert. Diese beiden Dokumente werden in einer einzigen Urkunde gebunden und als Berechtsamsurkunde bezeichnet. In einem gewissen Sinne fungiert sie als "Besitzurkunde" des Bergbaurechts und bietet dem Inhaber die rechtliche Grundlage für die Durchführung von Bergbauarbeiten.