Bedeutung von Spieß

Im Kontext der Druckersprache bezeichnet der Begriff "Spieß" das unbeabsichtigte Mitdrucken von Blindmaterial. Dabei handelt es sich um Elemente, die eigentlich nicht in der finalen Druckversion erscheinen sollten. Der Ausdruck stammt aus der Zeit des traditionellen Buchdrucks. Typischerweise können solche unbeabsichtigten Abdrücke oder "Spieße" auftreten, wenn bestimmte Teile der Druckform nicht korrekt abgedeckt oder bereinigt wurden. Dies kann beispielsweise bei Buchstaben oder Zeichen der Fall sein, die fälschlicherweise in der Druckform verblieben sind und daher unbeabsichtigt mitgedruckt werden. Zum Verständnis: Stellen Sie sich eine alte Buchdruckmaschine vor, bei der jeder Buchstabe einzeln gesetzt wird. Manchmal konnte ein nicht benötigter Buchstabe im Setzkasten übersehen und in die Druckform aufgenommen werden. Dieser unbeabsichtigte Buchstabe würde dann als "Spieß" bezeichnet. Heute, in der Ära des Digitaldrucks, wurde der Begriff aus der traditionellen Drucksprache übernommen, um ähnliches Verhalten – wie zum Beispiel das unbeabsichtigte Erscheinen von nicht entfernten Markierungen oder Informationen aus dem Layout-Programm auf der endgültigen digitalen Druckseite – zu bezeichnen.