Bedeutung von Wassertrommel

In der traditionellen Bergmannssprache bezeichnet der Begriff "Wassertrommel" eine spezielle Art von Bewetterungsmaschine, die genutzt wurde, um in Bergwerken die Bewetterung, also die Versorgung der Bergbauer mit frischer Luft, sicherzustellen. Die Arbeitsweise dieser Maschine basiert auf dem physikalischen Prinzip, dass bei einem herabfallenden Wasserstrahl ein Sog erzeugt wird. Die Wassertrommel bestand aus zwei nebeneinanderliegenden Rohren, durch das eine floss Wasser nach unten, während durch das andere, mit dem ersten verbundene, ein Unterdruck erzeugt wurde. Dieser Unterdruck saugte dann verbrauchte Luft aus dem Stollen. Im oberen Teil des ersten Rohres, dort wo das Wasser eintrat, wurde Frischluft angesogen, die dann unten im Stollen wieder austrat. Mit dieser einfachen, aber effektiven Methode sorgten die Bergleute für die nötige Ventilation in den oft kilometerlangen und verwinkelten Stollenanlagen. Diese Methode wurde bis zur Einführung moderner Ventilationssysteme genutzt.